In 7 Schritten, aus Kritik lernen und dich selbst heilen!
Die Entstehung dieses Artikels
Eines vorweg: Dieser Artikel ist entstanden, weil ein Artikel, den zu verfassen mir sehr schwer gefallen ist, kritisiert wurde.
Zurecht? Ja vielleicht! – Hat es deswegen weniger weh getan? Nein! – Eben gerade, WEIL mir das Schreiben dieses Wissensartikels wirklich schwer gefallen ist, hat mich die Kritik umso mehr getroffen.
Zur Erklärung: Ich komme aus einer Familie, wo Logik und Analytik und Wissen sehr wichtig sind. – Eine Familie, wo für mein feinfühliges, gefühlsbetontes Wesen nicht unbedingt so Platz war, wie es mir gut getan hätte. Es war ein Ort, wo ich davon ausgehen konnte, dass wann immer ich etwas sagte, jemand (meistens in Gestalt meines großen, hochbegabten, 4 Jahre älteren Bruders) etwas furchtbar Intelligentes, furchtbar Logisches dazu zu sagen hatte. Ich gehe also stark davon aus, dass es unter anderem damit zusammenhängt, dass ich große Hemmungen habe, mit Wissen und Fakten rauszugehen.
Erfahrungsberichte schreiben: kein Problem. Meine Gefühle in die weite Welt hinausposaunen: kein Thema. Aber letzten Freitag einen Blogbeitrag schreiben: “Was ist Neurographik?” – Ich sag’s dir ich bin innerlich fast gestorben dabei. (Das war sehr praktisch, weil so konnte ich gleich Entstehungsfotos einer Entladung (=Methode zur Aulösung von Blockaden und Gefühlen) für meinen nächsten Blogbeitrag über Neurographik, nämlich “Wie läuft so ein Coaching ab?” schießen.)
Selbst erfüllende Prophezeiung
Ich schrieb den Beitrag “Was ist Neurographik?” mit dem Gefühl: “Es wird etwas Schlimmes passieren!“, “Jemand wird kommen und sagen, dass das alles falsch ist!” und “Ich hasse es, so etwas zu schreiben!“.
Willst du wissen was passiert ist?
Ich sage es dir: Ich habe so fest daran geglaubt, dass Kritik kommen wird, dass die Kritik tatsächlich gekommen ist. Mit dicken roten Ausrufezeichen:
– eine Urheberrechtsverletzung (weil ich etwas zitiere) und Duplicate Content. Google wird mich für immer verbannen! – Ich weiß ja nicht… Wegen einem Absatz werde ich nicht bei Big Brother Google in Ungnaden fallen. – Meine Meinung dazu.
– viiiiiel zu unsicher. – *Sarkasmus an* Oh Gott! Ich gebe zu, dass ich etwas noch nicht verstehe, wie sollen mich die Leute dann jemals als Expertin wahrnehmen? (Diesen Teil habe ich jetzt raufgenommen, weil er für mich in dem Moment nicht von Bedeutung war und durch etwas persönlicheres ersetzt.
– Einleitung fehlt. Was hat das alles mit meiner Arbeit zu tun? Ja ich gebe zu mit der jetzigen Startseite und Menüstruktur ist das alles noch ein wenig verwirrend, aber es wird!
Und ich? ich habe Rotz und Wasser geheult.
Dann bin ich trotzig geworden. A la “Scheiss auf die blöde Kuh“! – Und ich habe den Instagram / Facebook Post mit der größten Reichweite seit langem verfasst! Jawohl!
Dann hat mich der Ehrgeiz gepackt. “Vielleicht hat sie ja doch teilweise recht.” – Und ich habe den Blogartikel ein bisschen angepasst. Nicht zu viel, aber wegen Urheberrechtsverletzungen belangt werden mag ich dann doch nicht. Und ja: Wenn reine Wissensartikel nicht mein Stil sind, dann pack’ ich halt ein bisschen mehr Persönliches rein.
Wie ging ich also mit der Kritik umund wie konnte ich sie bearbeiten und in positive Energie und erfolgreiche Posts (und einen hoffentlich erfolgreichen) Blogartikel verwandeln?
Was kannst du tun, wenn du kritisiert wirst, und es dich so richtig trifft?
1. Es ist nicht die aktuelle Situation die so sehr weh tut!
Gerade, wenn du ein Mensch bist, der Angst vor Kritik hat, tut Kritik im Gegenzug wahrscheinlich auch besonders weh, also spüre es, weine, lass es raus! (Du kannst dir dabei als erste Hilfe Maßnahme auch auf den Kronenpunkt / Scheitel klopfen. Das hilft dir schneller loszulassen.
Wisse bei dem ganzen Schmerz, den du jetzt empfindest: Es ist nicht diese aktuelle Situation die so sehr weh tut, sondern die Bedeutung die du dem Ganzen gibst und die Bedeutung wiederum kommt aus deiner Vergangenheit, bzw. sogar aus der Vergangenheit deiner Familie. – Also ja es tut weh. Und nein, es ist nicht die Schuld des Kritikers.
Der Kritiker ist nur jemand, der dir zeigt, dass es da etwas anzuschauen gibt.
2. Kritik ist besser als Ignoranz.
Ein Blogartikel der Kritik bekommt, wurde gelesen, beachtet und Wert gefunden das jemand etwas dazu sagt.
Die Kritik sagt nicht nur etwas über dich, sondern auch sehr viel über die kritisierende Person. – Du hast also jemanden berührt. und ist es nicht, das, was du mit deinen Texten oder Videos erreichen willst?
3. Nicht unbedingt notwendig, aber zum Distanzieren vom eigenen Schmerz hilfreich: Frag dich: Was habe ich bei der Person getriggert?
Wenn jemand mit riesen Rufzeichen vor Urheberrechtsverletzungen warnt, vielleicht hatte er / sie schon selbt eine? Wenn jemand ein absolutes Problem damit hat, dass du Schwäche zeigst, vielleicht hat die Person selbst ein Problem damit Schwäche zu zeigen? Erkennt die Person sich selbst vor ein paar Jahren in dir wieder und will dich aufrütteln?
Es ganz so viele Gründe geben. Und sie haben alle NICHTS MIT DIR zu tun! – Du bist nur ein Ventil, so wie diese Person und das was sie bei dir auslöst jetzt ein Ventil für dich ist.
4. – Und das ist jetzt das Wichtige: Schau in deine Vergangenheit und in die Vergangenheit deiner Familie:
Wann hast du dich auch schon so gefühlt und den gleichen unsäglichen Schmerz gefühlt wie jetzt gerade?
Wer sonst in deiner Familie empfindet / verhält sich ähnlich?
Woher kennst du so eine Situation noch?
– Kannst du sehen, wie der Auslöser eigentlich ganz wo anders liegt?
5. Lass es los! – Und zwar zuerst die älteste Situation, die dir dazu einfällt.
Du wirst merken, dass das die aktuelle Situation und alles was dazwischen war, auch beeinflusst.
Hast du schon Methoden gelernt, um Erinnerungen loszulassen? Neurographik, EFT Klopftechnik, The Work, Ho’oponopono etc.
Wende sie an! – Wenn du keine kannst, lerne eine – oder wende dich z.B. an mich…
6. Was hast du jetzt daraus gelernt?
Kannst du jetzt die Kritik anschauen, ohne, dass dir die Tränen kommen?
Und? Kannst du einen Wahrheitsgehalt erkennen? – Dann lerne daraus!
Spürst du vielleicht, dass es rein gar nichts mit dir zu tun hat? – Dann lass die Informationen an dir vorübergehen.
Bei mir ist es im aktuellen Fall zum Beispiel so, dass ich gelernt habe, dass Trotz und Wut nicht nur böse sind, sondern dass sie mir enorm helfen in meine Kraft zu kommen und so zu sein, wie ich eigentlich sein will und das zu sagen und zu schreiben, was berührt und Reaktionen auslöst.
Das heißt nicht, dass ich jetzt ewig in Trotz und Wut feststecken will. Aber so lange die zu Grunde liegenden Ängste und Gedanken nicht 100% aufgelöst sind, sind die beiden Emotionen für mich ein super Gegengewicht, um trotzdem in meine Stärke zu kommen.
7. Sei deinem Kritiker / deiner Kritikerin dankbar!
Egal, ob der sachliche Inhalt der Kritik nun hilfreich war für dich oder nicht, sei der Person dankbar, denn du hast etwas über dich und deine Vergangenheit gelernt und geheilt und das nächste Mal, wenn eine ähnliche Kritik kommt, wird es nicht mehr weh tun. Im besten Fall ist deine Angst vor Kritik auch kleiner geworden und du kannst das, was dir vorher Angst gemacht hat, jetzt ohne Angst einfach tun. – So wie meine Angst, diesen Blogartikel zu verfassen, der im wesentlichen auch ein Wissensartikel ist, viel kleiner geworden ist. Sie ist nicht weg, aber viel weniger.
Ein sehr interessanter und berührender Weg, dass du durch die Kritik dazu kommst, diesen wunderbaren Artikel zu schreiben. Das erinnert mich daran, dass auch ich nicht immer gemeint bin bei Kritik, aber ich empfinde es auch nicht angenehm, Ventil zu sein. Aber das schon mal zu reflektieren ist ein guter Weg. Dir liebe Sonja vielen Dank für diesen link und bis Montag , liebe Grüsse Doro
Liebe Doro, vielen Dank für dein Feedback zu meinem Artikel. – Ja ein Ventil zu sein ist bestimmt nicht angenehm, schließlich lastet – wenn man sich einfach mal ein echtes Ventil vorstellt – viel Druck darauf.
Da stellt sich mir die Frage: Ist dir die Rolle als Ventil aus anderen Situationen bekannt? War eine deiner kindlichen Bezugspersonen auch so ein Ventil?
Ich wünsch’ dir ganz viele Erkenntnisse beim Reflektieren. Ganz liebe Grüße und bis bald, Sonja