Was brauchst du für Journaling / kreatives Schreiben?

26. Apr 2023 | Kreatives Schreiben

Um die Wahrheit zu sagen: Eigentlich brauchst du fast nichts:

  • Ein Blatt Papier
  • Einen Stift
  • Etwas Zeit

Aber…

Mit schönen Utensilien macht kreatives Schreiben viel mehr Spaß!

Notizbuch oder Collegeblock

Mein Tipp hier ist: Verwende etwas, was dir gefällt, aber dir nicht zu wertvoll erscheint. Denn, wenn du dir für deine Schreibprojekte das allerschönste, aller schönen Bücher kaufst, handgebunden, mit super Ledereinband, dann kann es sein, dass es dir zu wertvoll erscheint, um jemals hineinzuschreiben.

So ging es mir jedenfalls mit meinem ersten selbst handgebundenen Buch. Das liegt heute noch unverwendet in einer Schublade. 😇

Es kommt darauf an, ob du nur Dampf ablassen willst, dann nimm etwas billigeres, oder ob du wirklich kreative Übungen machen willst, aus denen etwas wirklich Schönes herauskommen kann (aber nicht muss). – Dann nimm etwas hochwertigeres, was dir Freude macht, wenn du es angreifst, aber wo du trotzdem keine Angst hast, es zu verschandeln.

Hier sind ein paar Empfehlungen von mir…

Zum Dampf-Ablassen, für Braindumps und zum Auskotzen

empfehle ich einfache Collegeblocks. Diese sind billig. Man kann sie super umklappen zum Schreiben. Wenn eine Seite völlig versaut ist, kann man sie einfach rausreißen und wenn er voll ist, kann man ihn einfach wegwerfen. 🙂

Ich mag diese Blocks besonders. Es gibt sie in punktkariert, glatt, liniert, kariert.

EIN GANZ NORMALES SCHULHEFT?

Für die kreativen Texte

Diese Hefte, die fast Notizbücher sind, haben die besondere Eigenschaft, dass man die “Füllung”, also die Blätter innen austauschen kann und die Außenhülle öfter verwenden. Sie sind also sparsamer und umweltfreundlicher als andere Notizbücher. Außerdem machen sie Spaß, weil man in der Mitte auch noch mehr Zettel einhängen kann, oder an anderen Stellen, wenn man noch zusätzliche Gummibänder verwendet. – Auf die Art und Weise habe, ich z.B. auch schon mal Kursunterlagen mit meinen Notizen kombiniert. – Sehr praktisch!

Oder es gibt auch dieses richtig schöne preisgünstige Notizbuch mit gepunkteten Seiten. – Es ist zwar als Bullet Journal ausgeschrieben, eignet sich aber auch wunderbar als Notizbuch. Das Schöne ist, dass die Seiten mit 100g/m2 etwas dicker sind und nichts durchdrückt, auch wenn ihr mal kreative Illustrationen mit Filzstiften oder Wasserfarben zu euren Schriftstücken macht. Es hat nummerierte Seiten, 3 Lesezeichen, ein Fach für lose Zettel und es öffnet sich schön flach.

Die Notizbücher von Leuchtturm 1917 sind natürlich der Klassiker der Notizbücher. Von der Ausstattung sind sie ähnlicher als die vorher genannten und sie sind nachhaltiger und von einem deutschen Familienunternehmen. Ich habe mir mein erstes Leuchtturm Notizbuch mit einem Geschenkgutschein gekauft und freue mich sehr, dass ich es habe. Leider hat das Papier nur 80g/m2 und ist daher etwas durchscheinender, was mir nicht so gut gefällt. – Nun ja dafür ist es gute Deutsche Qualität mit vielen durchdachten Details. 🙂

Dieses Notizbuch habe ich noch nicht probiert, aber es ist schon auf meiner Wunschliste für das nächste Schreibprojekt. Mir gefällt, dass es umweltfreundlich produziert ist, eine Schlaufe für einen Stift hat, das Papier gepunktet ist und meine geliebten 100g/m2 hat. Gummibandverschluss, Falttasche und Lesezeichen sind natürlich auch mit dabei.

Ein vielversprechendes Notizbuch. Falls du es vor mir probierst, sag mir Bescheid, wie es ist!

Für die ganz besonderen Texte

Für die ganz besonderen Texte darf es ein ganz besonderes Buch sein. – Ich habe dafür selbst gebundene Bücher, die ich selbst in Kursen von Melanie Mezera – Magenta Maltherapie gebunden habe. – Das ist ein wirklich spannendes Erlebnis, das ich sehr empfehlen kann.

Ich habe schon 2 verschiedene Bücher mit ihr gebunden. 1x online und einmal bei ihr im Atelier.

Falls du auch ein ganz besonderes Buch haben willst, aber lieber online lernen, dann kann ich dir Skillshare empfehlen. Das ist meine ganz persönliche Quelle der Inspiration. Ich habe die Lernplattform für Kreative seit 2016 durchgängig gebucht. Damals gab es auch Kurse von mir dort, die jedoch leider zwischenzeitlich von Skillshare gelöscht wurden. Dieser Skillshare-Kurs zeigt, wie du ein Buch mit Koptischer Bindung gestaltest. Der Kurs ist in Englisch mit deutschen Untertiteln.

Wenn du nur Buchbinden lernen willst und sonst nichts, kann ich dir auch diesen Domestika-Kurs ans Herz legen. – Im Gegensatz zu Skillshare bezahlst du bei Domestika jeden Kurs einzeln. Dafür sind die Kurse fast noch professioneller und ausführlicher. Sie sind in vielen verschiedenen Sprachen, mit deutschen Untertiteln. Zum Buchbinden gibt es zum Beispiel diesen Kurs: Gestaltung und Binden von Skizzenbüchern

Es ist ganz etwas Besonderes, in ein selbst gestaltetes Buch hineinzuschreiben.

Persönliche Vorlieben

Bevor du etwas kaufst, kannst du vielleicht auch mit vorhandenen Materialien experimentieren. Ein angefangenes und nun brach liegendes Notizbuch fertig schreiben. Das macht auch Freude, auch wenn es vielleicht nicht durchgängig schön ist. Das oben erwähnten Bullet Journal habe ich z.B. als Bullet Journal begonnen, dann es kurz als Notizbuch genutzt um es dann schließlich als Sketchbook mit zusätzlichen Textreflexionen fertig zu verwenden. – Jetzt freue ich mich jedenfalls, dass es voll ist. 🙂

Mit den bestehenden Materialien kannst du herausfinden, ob du lieber auf glattem, gepunkteten, liniertem oder kariertem Papier schreiben möchtest. Ich persönlich kann z.B. liniertes Papier nicht leiden, aber gepunktetes mag ich lieber als glattes.

Du kannst herausfinden, welche Papiergröße optimal für deinen Alltag und deinen Schreibstil ist. (Ich mag A4 zum Schmieren und Auskotzen, aber A5 zum Schreiben.)

Willst du auch etwas zu deinen Texten zeichnen oder verwendest durchdrückende Kulis und hast daher besondere Anforderungen an die Papierqualität?

Und welche Anforderungen hast du an Material und Ausstattung? – Ringbindungen oder flach öffnende Bindungen können angenehmer zum Schreiben sein, als Bücher, die sich nicht ordentlich aufklappen lassen. Und brauchst du Lesezeichen, oder zusätzliche Taschen für Zettel, eine Schlaufe für einen Stift?

Welcher Stift eignet sich?

Jeder, mit dem du gerne und leicht schreibst und der nicht durchdrückt. – Probiere einfach dein Stiftarsenal aus. – Ich persönlich habe, obwohl ich kaum in ein Schreibwarengeschäft gehen kann, ohne einen Stift zu kaufen, immer noch nicht ganz fündig geworden, weil ausgerechnet bei den Stiften, die ich gerne mag, kann man nicht wirklich (oder nur sehr teuer) Minen nachkaufen.

Für Stiftempfehlungen mit nachkaufbaren Minen, wäre ich also sehr dankbar. 😉

Warum (nicht) mit dem Computer schreiben?

Du hast es bestimmt schon gemerkt, ich bin ein Freund besonderer Schreibutensilien. Ich mag dieses prickelnde Gefühl, wenn ich ein besonderes Notizbuch zur Hand nehme und hineinschreibe. Das hat einfach was!

Aber ich schreibe tatsächlich auch sehr oft am Computer, weil das mit weniger Druck verbunden ist. Alles was ich am Computer getippt habe, kann ich auch wieder löschen. Es ist unverbindlicher.

Auch, um am Morgen meine Stimmung auszuloten, mein Gehirn mit einem Braindump freizumachen, unangenehme Gefühle zu erkunden und zu verarbeiten, schreibe ich gerne auf meinem Computer. – Und dann notiere ich zum Beispiel meine Erkenntnisse in einem Notizbuch, wo ich alles gesammelt habe.

Ich würde also sagen, Computer und Notizbücher schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich.

Zeit und Ruhe

Wenn du wirklich regelmäßig schreiben willst, ist es wichtig, dass du dir auch die Rahmenbedingungen schaffst, in denen das funktionieren kann. Hierzu habe ich ein paar Fragen für dich, die du dir beantworten kannst, um einen entsprechenden Rahmen abzustecken.

Wo und wann fühlst du dich wohl genug und hast die Ruhe, um wirklich ins Schreiben einzutauchen?

Möchtest du immer am Morgen schreiben? Oder lieber am Abend?

Möchtest du dir vielleicht einen Termin / ein Daten mit dir selbst im Kalender eintragen?

Wie viel Zeit brauchst du, um ins Schreiben zu kommen? – Aus meiner Sicht braucht es nicht viel. Mit 5-10 Minuten kannst du schon anfangen. Wenn du dir dann länger Zeit nimmst umso schöner. Ich würde aber kein Muss daraus machen, denn es ist viel wahrscheinlicher, mit dem Vorsatz von 5 Minuten dranzubleiben, als mit dem Vorsatz von einer Stunde!

Was ich auch mache, ist zwischendrin schreiben, um meine Gedanken und Gefühle zu erforschen und zu erkennen, wo ich vielleicht feststecke. Früher habe ich das mitten in meinem Collegeblock gemacht, jetzt mache ich es in einem Worddokument, das ich immer nebenbei offen habe, und reinschreibe, wenn mich etwas beschäftigt. – Das hat den Vorteil, dass ich wichtige Gedanken markieren, später weiterverfolgen oder mit der Suche wiederfinden kann. – Ich sage oft scherzhaft, dass ich mir wünschte, dass meine handschriftlichen Notizen auch mit “Strg+F” durchsucht werden könnten. 🙂

Möchtest du auch zwischendrin schreiben, oder lieber zu einem fixen Zeitpunkt. Setze jetzt eine Intention.

Wie kannst du dafür sorgen, dass du genug Ruhe hast und nicht immer unterbrochen wirst?

Wie kannst du dich überlisten anzufangen? – Auch hierzu hätte ich ein paar Ideen:

  • Du schreibst einfach das erste was dir in den Kopf kommt und schaust von da aus, wie es weitergeht.
  • Du verwendest vordefinierte Journalingfragen, z.B. aus einem Kurs, den du gerade machst, aus dem Internet, aus einem Schreibkkurs.
  • Du schreibst über deine Gefühle und überprüfst welche Gedanken diese Gefühle auslösen.
  • Du verwendest Satzanfänge
  • Eine tolle Möglichkeit ist auch eine bestimmte Zeit ununterbrochen zu einem Thema zu schreiben und ganz viel aufzuzählen, z.b. “Wenn ich keine Angst hätte…” oder “Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich…” etc.
  • Internetseiten mit Schreibideen, z.B. hier habe ich ein paar Ideen für meine Tochter und mich abgeschaut: https://www.schreibsuchti.de/2017/08/03/kreatives-schreiben/

Und jetzt du!

Wie und wo und worin und womit schreibst du am liebsten. Teile deine Inspirationen gerne in den Kommentaren! <3

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