Ich muss zugeben, auch ich versinke zur Zeit immer wieder mal im Kopfkino.
Warum?
Ich glaube mein Kopf will Antworten. Ich will immer wissen, was auf mich zukommt. Ich will mich auf die Zukunft einstellen und planen.
In normalen Zeiten scheint das zu zu funktionieren: Wir gehen einfach davon aus, dass alles so weiter läuft wie immer und planen darauf basierend gewisse Dinge: unseren Urlaub, wie viel Geld wir verdienen werden, welchen Ausflug wir am nächsten Wochenende machen und wen wir treffen werden.
Und jetzt?
Jetzt sind wir in einer Situation, wo wir außer dem Speise- und Arbeitsplan für nächste Woche, der nächsten Zoom Videokonferenz und dem Klopapier- und Nudelbedarf kaum etwas planen können und das gefällt uns nicht.
Was mache ich dagegen? Ich konsumiere, wie ein Junkie Nachrichten in Internet, TV und Zeitung und versuche mir uns daraus eine Geschichte zu basteln, wie es weitergehen wird. Dabei sind die Aussichten nicht recht rosig, was die Dauer unseres Aufenthalts in unseren Wohnungen und im Home Office und “Home Schooling” betrifft. Nur eines ist schon klar: Das Datum “nach Ostern”, an dem wir uns bislang festgehalten haben, ist unrealistisch und was statt dessen kommt, ist noch offen.
Dazu kommen noch Freunde, Familie, die Menschen in Spanien, Italien und USA über die ich mir Sorgen mache und die Frage, ob es bei uns auch einmal so schlimm wird?
Kopfkino Möglichkeiten gibt es also ohne Ende
Was kannst du jedoch gegen das Kopfkino tun?
Hier sind meine 5 besten Tipps, um das Kopfkino zu unterbrechen, denn in Wahrheit bringt es nichts. – Ja es ist schon gut über die neuesten Entwicklungen informiert zu sein, aber die Entwicklung der Zahl der infizierten seit einem Monat auswendig aufsagen zu können, ist nicht hilfreich!
Tipp 1: Den Medienkonsum minimieren
Ich persönlich finde z.B. Fernsehnachrichten und -berichte und die ständige Berieselung im Radio viel schlimmer als Zeitungsberichte und daher meide ich diese. – Um informiert zu bleiben, ob uns neue Änderungen und Gesetze ins Haus stehen, reicht es eigentlich einmal am Tag die Schlagzeilen zu lesen.
Meine Aufgabe für diese Woche:
Ich werde mich diesbezüglich noch mehr an der Nase nehmen und aufhören am Abend als Gutenacht-Geschichte Corona-News zu lesen und statt dessen wieder früher schlafen gehen, damit ich wieder meine 2 Stunden kindfreie Morgenzeit habe, die in der letzten Woche zu kurz gekommen ist.
Tipp 2: In die Natur gehen
Die Natur beruhigt. Sie bietet die nötige Abwechslung, die das Auge braucht. Auch mal einen Blick in die Ferne zu richten, ist ganz wichtig, damit wir nicht noch kurzsichtiger werden, als wir eh schon sind. (Im wahrsten Sinn des Wortes und auch im übertragenen Sinne.)
Die Kinder genießen die Zeit in der Natur auch sehr und wir genießen die gemeinsame Zeit. Ich bewege mich. Ich beruhige mich.
Dadurch, dass die Geschäfte und Attraktionen geschlossen sind, können wir die Ausflüge momentan nicht mit Konsum verbinden. Das ist eine Sache, die mir (und uns) davor oft schwer gefallen ist und wo ich mich jetzt sehr freue, dass wir wirklich nur um der Zeit in der Natur willen, in die Natur gehen.
Ich weiß, für diejenigen, die im Stadtzentrum wohnen, ist das nicht so leicht, aber rausgehen ist trotzdem wichtig, damit du und deine großen und kleinen MitbewohnerInnen keinen Koller bekommen.
Meine Aufgabe für diese Woche
Wirklich jeden Tag mit den Kindern hinausgehen und nicht nur die Kinder hinausschicken, damit ich arbeiten kann.
3. Das Positive sehen und die gemeinsame Zeit genießen
Für mich war von Anfang an klar, dass das jetzt eine ganz besondere Zeit ist, in der eine ganz besondere Chance liegt. Für mich ist es eine Zeit der Rückbesinnung auf das Wesentliche, auf die Familie, auf das Einfache, auf das, was ich selbst in meiner Kindheit genossen habe. Jetzt kann ich meinen Kindern Dinge wie “Stadt, Land, Fluss”, Gummihüpfen und “Ich packe meinen Koffer mit Corona-Sachen” beibringen und wir haben die Zeit es in Ruhe zu spielen, weil wir nicht wie sonst von Termin zu Termin hetzen.
Ich möchte diese besondere Zeit mit meinem Mann und meinen Kindern auf eine ganz besondere Art und Weise genießen. – Ein bisschen kommt es mir manchmal so vor, wie die Zeit, als wir vier Monate verreist und die sozialen Kontakte betreffend, ebenfalls hauptsächlich auf uns selbst gestellt waren, nur dass es weniger Ablenkungen im Außen und dadurch aber auch weniger Konflikte gibt. Denn bei fünf Menschen war es gar nicht so einfach, die individuellen Bedürfnisse nach Aktivität und Ruhe, nach Sehenswürdigkeiten sehen und einfach sein, in Einklang zu bringen.
Meine Aufgabe für diese Woche
Ein Glas der schönen Dinge einführen, wo wir jeden Tag das aufschreiben, aufzeichnen oder ein Foto ausdrucken, von etwas was besonders schön war und hineinwerfen, sodass wir am Ende der Quarantänezeit ganz viele wunderschöne Erinnerungen haben werden auf die wir glücklich zurückblicken werden.
4. Eine Neurographik zeichnen
Wenn ich, was auch vorkommt, völlig verwirrt oder neben der Spur bin, weil zu viele Anforderungen auf mich einstürzen, dann setze ich mich hin und zeichne eine Neurographik. Das gleiche empfehle ich meinen Kundinnen, meist mit durchschlagender Wirkung. – Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du ja was das ist, wenn nicht, kannst du hier nachlesen.
Am liebsten mache ich dann einen Absichtscheck, weil der mich wieder zu mir selbst zurückbringt und mir zeigt, was JETZT wirklich wichtig ist. Schon oft kam dabei heraus, dass all das was ich glaube erledigen zu müssen nicht relevant ist, sondern es eigentlich um MICH und meine Bedürfnisse geht.
Eine Anleitung, wie du das machen und herausfinden kannst, was als nächstes für dich wichtig ist, bekommst du wenn du dich hier für meinen Newsletter anmeldest.
Wenn es vor allem Sorgen um dich und deine Gesundheit sind, die dich plagen, kann ich dir auch die Facebook-Gruppe “Neurographik zu Coronazeiten” empfehlen, in der Neurographik Trainerinnen und Spezialistinnen täglich neurographische Zeichnungen (=”Modelle”) vorstellen, die dir helfen, positiv und gesund zu bleiben. Ich selbst bin in dieser Gruppe momentan nicht aktiv, weil es thematisch nicht ganz zu meinem Schwerpunkt passt. Trotzdem möchte ich auch diese Möglichkeit nicht vorenthalten.
Meine Aufgabe für diese Woche
Nicht verzetteln, sondern eine Neurographik zeichnen!
5. Zum Einschlafen: Mein ABC der schönen Dinge
Wie gesagt neige ich dazu vor dem schlafen Gehen noch Corona-News zu lesen, oder bis kurz vor Mitternacht zu arbeiten. Dementsprechend schwierig ist es dann runterzukommen. Kennst du das auch?
Ja? Dann versuch es mal mit dem ABC der schönen Dinge! Das geht so: Denke dir für jeden Buchstaben das ABCs mit “a” beginnend etwas Schönes aus, was an dem heutigen Tag passiert ist, etwas wofür du dankbar bist und was dir Freude bereitet. Also zum Beispiel:
A… Ich bin dankbar für die Auszeit, die das für mich bedeutet.
B… Ballspielen mit meinen Kindern war heute schön.
C… Corona Bier getrunken. Das war lecker
… und so weiter und so fort.
Normalerweise schlafe ich spätestens bei G ein. Manchmal dauert es auch länger, aber bis Z bin ich noch nie gekommen, außer das eine Mal, wo ich in der Mitte angefangen habe.
Aufgabe für diese Woche
Ich mache weiter wie bisher und denke mir hin und wieder neue Aufgabenstellungen aus. Aufgabe für dich: Probier es mal aus!
Und du? Was sind deine Strategien, um dem Kopfkino zu entfliehen?
Teile sie mit uns! – Hier unten in den Kommentaren.
ich gehe jeden abend eine runde joggen und ich fühle mich daduch besser.