Für die Gestaltung von 24 Affirmationskarten namens #kartenfürmich habe ich mich im Dezember 2020 entschieden und die Schritte und Ergebnisse dieses Weges mit meinen Leserinnen und Followern geteilt. Für mich war es eine wertvolle Erfahrung, einen Marathon zu laufen, anstatt zu sprinten und daraus ziehe ich sehr viel Kraft, Energie und Mut für das Jahr 2021.
Es war mir ein großes Bedürfnis über Projekt und meine Erfahrungen zu berichten und nun wo Weihnachts- und Neujahrstrubel vorbei sind, habe ich endlich die Zeit und die Worte gefunden und diesen Erfahrungsbericht verfasst, der schon länger in mir geschlummert hat.
Darum geht es in diesem Artikel:
Die Sache mit den inneren Eingebungen
Ende November, beim letzten Maltherapie Ausbildungswochenende vor Weihnachten, kam wieder einmal der Impuls, ich möge doch mehr auf meine inneren Eingebungen hören, anstatt diese als doof oder unnötig abzutun.
Das passiert oft echt perfide und schnell. Ein Gedanke, der wirklich von innen heraus kommt ist da, wird kurz in Betracht gezogen und schon durch mein System als Blödsinn, unrealistisch, unmöglich oder nicht der Mühe wert abgetan. So schnell bemerke ich oft gar nicht, was da in mir passiert.
Diesmal war es so, dass die Gruppenleiterin aufgrund meiner Zeichnung und der Besprechung meinte, sie denkt sich bis zum nächsten Tag eine ganz besondere Aufgabe für mich aus. Das führe bei mir dazu, dass mir ziemlich schnell die Idee kam: Ich mache eigene Affirmationskarten.
Das kam nicht völlig aus dem Blauen heraus, denn im Sommer hatte ich die wunderschön gestalteten Karten „Kreise der Kraft“ gekauft und seitdem öfter den Impuls „Will ich auch!“ gespürt.
Dann wollte ich im Herbst Tanja Suppiger von HerzBauchWerk davon überzeugen, dass sie für ihre Rauhnächte unbedingt eigene Affirmationskarten braucht.
„Wenn du jemandem einen guten Rat gibst, befolge ihn selbst!“
An diesem Wochenende Anfang Dezember erinnerte ich mich also an meinen eigenen guten Rat, den ich irgendwann, irgendwo verbloggt habe und den ich einfach nicht mehr finde und zwar: „Wenn du jemandem einen guten Rat gibst, befolge ihn selbst!“ ?
Ich fragte mich: „Was ist, wenn ICH eigentlich eigene Affirmationskarten haben will?“ und bemerkte, dass das wahr ist. Spätestens seit ich die „Kreise der Kraft“ kenne, habe ich den Gedanken, dass ich auch gerne welche in meinem eigenen Stil haben möchte, jedoch dachte ich immer dass ich „das nicht kann“ oder „das nichts bringt“ oder – sofort an verkaufen denkend, dass die „eh niemand kaufen würde“ und natürlich der Klassiker: „Ich habe keine Zeit dafür!“. (Ätsch! Ich hatte sogar in der Vorweihnachtszeit Zeit dafür! ?)
Also hoffe ich, dass die Gruppenleiterin vergisst, mir eine Spezialaufgabe zu geben, damit ich die Affirmationskarten zu meiner Spezialaufgabe machen kann. – Und netterweise vergaß sie tatsächlich am nächsten Tag noch einmal darauf einzugehen.
Ich schrieb spontan, noch inspiriert von dem intensiven Wochenende, eine Liste mit Affirmationen, die ich gerne darstellen wollte. – Letztendlich griff ich aber dann fast nicht darauf zurück, weil die Inspiration von selbst kam.
Ich machte also sofort ein paar Tests, wie ich solche Karten gestalten könnte. Es sollte einfach und nicht zu aufwändig werden und meine Experimente mit Ölkreiden und etwas Gold darauf gefielen mir sehr gut. Ich bestellte extra Karten mit abgerundeten Ecken (nicht gut!) und gönnte mir ein Set glitzernde Wasserfarben, die gerade vergünstigt waren.
Mein Vorsatz lautete: „Von 1.-24. Dezember gestalte ich jeden Tag eine Karte mit einer Affirmation.“ Der ungeschriebene Vorsatz lautete noch „… und zeige diese Karte auf Instagram.“
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Regeln um Druck und Aufgeben zu vermeiden
Außerdem legte ich mir innerlich folgende Regeln fest, bzw. formulierte sie im Laufe der Zeit für mich:
- Kein Druck!
- Es muss nicht schön sein.
- Ich mache das für MICH.
- Es gibt keinen Auschuss! (Letztendlich habe ich dann glaube ich 1-2 Zeichnungen nicht veröffentlicht und eine 2x gemacht, weil ich beim ersten Versuch nicht darstellen konnte, was ich wollte.)
- Ich kann, darf, soll spielen und experimentieren!
- Es muss nicht perfekt sein! (Gerade für die technische Aufbereitung wichtig, sonst kommt man vom Hundertsten ins Tausendste!)
Der praktische Ablauf von #kartenfürmich
Am 1. Dezember war ich dann ganz schön nervös und konnte es auch nicht erwarten, loszulegen. Die Ölpastellkreiden sind mir kein vertrautes Medium, also wusste ich nicht, ob „was Schönes“ dabei rauskommt oder nicht.
Ich fing also an zu zeichnen und folgte, wie bei der Neurographik einfach den Bewegungen und Impulsen des Stiftes, oder in diesem Fall der Kreide. Meine erste Zeichnung war zwar ganz nett, aber „sagte“ mir nichts, also legte ich sie zur Seite und fing nochmal an, diesmal intuitiver. Ich machte den ersten Bogen mit der Kreide und schon wollte sich ein Herz zeigen. Der Rest floss dann ganz von alleine.
Ich versuchte die Karte digital mit Handlettering zu beschriften, aber das stellte sich als zu aufwändig heraus, weshalb ich mich für die Zierschrift aus meinem Styleguide entschied. Das sah schöner aus und war realistischer durchzuhalten.
Von Anfang an stellte sich heraus, dass es einfacher war, zuerst von innen heraus zu gestalten und die Kreide einfach machen zu lassen und dann zu benennen, was ich dargestellt hatte. Ich schätze 75% der Karten entstanden so.
Bei ca. 25% der Karten, hatte ich eine genaue Vorstellung, was ich darstellen möchte. Dabei sind sehr schöne Karten rausgekommen, aber es war auch unverhältnismäßig aufwändiger und mit mehr innerem Druck verbunden. Diese Art der Herangehensweise hätte ich nicht die vollen 24 Tage lang durchgehalten, weil ich dann irgendwann die Freude und die Leichtigkeit verloren hätte.
Das Zeichnen war oft der geringste Aufwand. – An vielen Tagen brauchte das Beschriften, Aufbereiten und Teilen der Bilder am meisten Zeit und wurde von mir in die Nacht verschoben, wenn die Kinder schon schliefen und ich die Arbeiten am Handy erledigen konnte. Ich danke canva.com hundertfach für die einfache, zeitsparende Möglichkeit Bilder freizustellen. Nur bei ganz wenigen Bildern funktionierte es nicht und ich musste es sein lassen oder zu aufwendigeren Mitteln greifen. ?
Ich war übrigens flexibel. Wenn ich an einem Tag wirklich absolut keine Zeit gehabt hatte, weil ich in andere kreative Projekte verwickelt war, dann nahm ich eben etwas davon als #kartefürmich z.B. die Lebkuchenglocke am großen Backtag oder den gefalteten Stern, den ich eigentlich als Weihnachtsgeschenk gestaltet hatte.
Ein schönes Zuhause für die Karten
Dadurch dass die Karten mit Ölpastellkreiden gestaltet waren, und zum Verschmieren neigten, konnte ich sie nicht einfach irgendwo aufstapeln, sondern sie brauchten ein Zuhause. Das bekamen sie in Form eines Heftes, in das ich sie reinsteckte und außerdem noch jeweils eine Reflexion zu der jeweiligen Karte schrieb. (Ich muss zugeben, Reflexionen sind noch einige ausständig. Ich finde es schade, dass ich sie nicht sofort gemacht habe, aber es war mir wichtig, das zu tun, was möglich ist, ohne dass es in Stress ausartet.)
Es war nicht immer leicht dranzubleiben
Schließlich war es Vorweihnachtszeit und es gab Arbeit genug, aber dadurch, dass ich es so einfach wie möglich gestaltet hatte, war es mit ein bisschen Hingabe doch gut möglich dranzubleiben, auch wenn ich mich oft erst um 22 Uhr hinsetzte und „schnell“ meine Zeichnung machte. Sie war dennoch gemacht.
Oft machten auch meine Kinder mit. Vor allem meine mittlere Tochter, die sogar darauf bestand, dass ich aus einer Karte ihre eigene #kartefürmich gestaltete. Diese Zeit mit ihr war immer sehr schön und von großer Verbundenheit geprägt.
Das Ergebnis, auf das ich stolz bin
Ich habe nun 24 (+4) fertige #kartenfürmich. Ich habe einen Vorsatz 24 Tage lang duchgehalten und bin sehr stolz auf mich und fühle mich, als ob ich einen kleinen Berg erklommen hätte.
Das hört sich für manche vielleicht jetzt lächerlich an, aber ich bin nun mal eine Sprinterin. Ich schaffe viel und schnell und ohne Rücksicht auf Verluste in kurzer Zeit, weil ich mich voll reinhänge, aber eine Aufgabe, die ich 24 Tage hintereinander verlässlich ausführen soll, kann mich kläglich zum Scheitern bringen.
Deswegen liebe ich diese Erfahrung so sehr, weil sie mir gezeigt hat, wie viel ich erreichen kann, wenn ich täglich 30-60 Minuten Zeit investiere. Ich war selbst ein wenig erstaunt, als ich meinen Newsletter-Abonnentinnen am 24.12. am Vormittag eine Email mit allen 24 #kartenfürmich zum Download schicken konnte.
Diese 24 Tage an denen ich Karten gezeichnet beschriftet und reflektiert habe, haben mich mir selbst und meinen inneren Impulsen so viel nähergebracht. Ich bin mit mir in Verbindung gegangen, habe Zeit mit mir selbst verbracht und dabei etwas geschaffen, das mich immer daran erinnern wird und was mir auch ein Wegweiser für das folgende Jahr sein wird.
Ich habe das Gefühl, ich habe die Grundlage für etwas Großes geschaffen, auch wenn ich noch nicht genau weiß, was und wie es sein wird.
Ich freue mich schon auf meine Visionszeichnung, die ich am 12.1.21 mit den Teilnehmerinnen meines Visionsworkshops anfertigen werde, denn da dürfen die #kartenfürmich schon in den „Wurzelbereich“ wandern, weil sie sind etwas was ich habe und worauf ich aufbauen kann. Ich bin schon sooo gespannt was daraus wachsen wird!
Was wird aus den #kartenfürmich?
Drei Ideen habe ich ja schon in meinem Jahresrückblick 2020 erwähnt.
- Ich möchte die #kartenfürmich auf meiner Homepage einbinden, sodass du jederzeit eine Karte für deinen Tag oder für dein Thema ziehen kannst. (Wenn du dafür ein gutes WordPress-Plugin kennst, dann nur her mit den Tipps!)
- Ich möchte zumindest einen kompletten Satz #kartenfürmich für mich als richtige Spielkarten / Orakelkarten drucken lassen, weil die Postkarten, die mir mein Mann ausgedruckt hat, flutschen nicht so richtig, sprich lassen sich nicht gut mischen und nicht gut ziehen. (Wenn du auch einen Satz haben willst, dann melde dich bei mir, ich kann auch 2, 3 oder 10 bestellen!)
- Ich möchte eine 2. Runde #kartenfürmich machen, diesmal mit Fotos, die ich auf „Guten-Morgen-Spaziergängen“ aufnehme. Mit den Spaziergängen und den Fotos habe ich schon gestartet. – Bevor ich anfange diese Karten zu erstellen und zu posten, wollte ich aber noch die letzten vier mit euch auf Instagram teilen und ein Live-Video zu dem neuen Durchgang machen.
Last but not least: Mein größtes “Learning” aus diesem Projekt
Wie Business Coach Tony Robbins so gerne sagt: “Die meisten Menschen unterschätzen, was sie in einem Jahr schaffen können und überschätzen, was sie an einem Tag schaffen können.”
Normalerweise glaube ich, dass ich alles heute hier und jetzt erledigen muss, weil es sonst nicht gemacht wird. Und das ist für mich – außer der gelebten Verbundenheit mit mir selbst und meiner Intuition – die wichtigste Lehre, die ich aus dem Projekt #kartenfürmich ziehen kann:
Hallo Sonja, ein toller Artikel! Und “Congratulations” , dass du sogar in der Vorweihnachstzeit durchgehalten hast und am Ball geblieben bist! Deine Karten sind wunderschön. Ich freu mich schon auf die 2. Runde. Liebe Grüße, Steffi
Danke liebe Steffi für deine Rückmeldung hier! Das freut mich sehr! Ja ich bin auch stolz auf mich, dass ich das im Advent geschafft habe! 🙂 – Ich freue mich auch schon auf die 2. Runde! Ich werde auf jeden Fall auf allen Kanälen darüber berichten. Liebe Grüße, Sonja